Traumata erkennen und wandeln

Schock- und Entwicklungstraumata sowie Generationsübergreifende Traumata, deren Wirkungsweise und Heilung sind ein Schwerpunktthema meiner Ganzheitlichen Systemischen Arbeitsweise.

Was ist ein Trauma?

Das Wort Trauma kommt aus dem Griechischen und heißt Verletzung.
Nach dem amerikanischen Traumaforscher und Traumatherapeuten und Buchautor Peter Levine ist ein Trauma jegliche Erfahrung, das die normalen Bewältigungsmöglichkeiten eines Menschen überfordert und überwältigt. Eine traumatische Erfahrung hat dabei immer eine Wirkung auf die Seele und den Körper der Betroffenen, wobei jeder Mensch anders reagiert. Zu den Ursachen eines Traumas gehören Kriege, Missbrauch, Vergewaltigung, Erfahrung von Gewalt, Zeuge sein, schwere Verletzungen oder Krankheiten, vorgeburtlicher Stress, Geburtsstress, medizinische Untersuchungen, Alleingelassenwerden, Vernachlässigungen in der Kindheit sowie andere Ereignisse. Da kein Mensch dem anderen gleicht, ist es oft schwer, ein Trauma zu erkennen. Es kann also sein, dass eine Erfahrung, die den einen Menschen überwältigt, von einem anderen nicht so erlebt und anders verarbeitet wird. Die Seele und der Organismus von Kindern und Jugendlichen sind besonders verletzlich. Ob ein Trauma entsteht, hat mit der Empfindsamkeit des jeweiligen Organismus zu tun, dem Erbgut, der Trauma-Vergangenheit eines Menschen, der familiären Dynamik, auf wie viele Ressourcen die jeweilige Peron zurückgreifen kann, wie resilient sie ist.

Artwork: Felix Wilcken, 2020

Wie entsteht ein Trauma?

Bei einer lebensbedrohlichen überwältigenden Situation wird vom Nervensystem eine große Menge Energie zur Flucht oder zum Kampf aktiviert. Ist eine Flucht oder ein Kampf unmöglich, so erfolgt ebenfalls durch das Nervensystem initiiert eine Erstarrung des Organismus. Der Organismus versucht nun mit dem Stress dieser aktivierten, aber nicht verbrauchten Energie fertig zu werden, diese aktivierte Energie unter Kontrolle zu halten, ebenso die mit der Gefahrensituation verbundenen Gefühle von Wut, Angst, Hilflosigkeit, sich Ausgeliefertfühlen. * Viele Menschen leiden unter Traumafolgen, ohne es zu wissen.* Traumasymptome wie Ängste, Depressionen, Übererregung, Schlafstörungen, Albträume, Süchte, Erkrankungen, Selbstwertprobleme, Beziehungsschwierigkeiten und andere Symptome entstehen dann in der Folge als eine Art Kompensation des Erregungszustandes bei den Betroffenen. Diese können sich oft erst viele Jahre später als Posttraumatische Belastungsstörungen zeigen. Traumasymptome entstehen durch erstarrte Energie, die unaufgelöst im Nervensystem auf den Körper und die Seele wirkt. Wird diese Energie nicht gelöst, verhält sich der Organismus weiterhin so als bestünde die Gefahr.
Traumata können durch:
einmalige überwältigende Erlebnisse entstehen – Schocktrauma
sich durch frühkindliche Überforderungen entwickeln – Entwicklungstrauma
Entwicklungstraumata entstehen durch die Art der Eltern, Bezugspersonen, wie sie mit ihren Kindern umgehen. Frühkindliche Erfahrungen von Angst und Ablehnung haben immer einen massiven Stress zur Folge.
sowie von einer Generation an die nächste vererbt werden – Generationsübergreifendes Trauma
Wir können uns die Symptome der Generationsübergreifenden Traumata als Sekundärtraumatisierung bei den Nachkommen vorstellen, entstanden durch unverarbeitete Primärtraumatisierungen der Vorfahren.
Oft schränken alle drei genannten Traumata unsere Lebensqualität immens ein.
In Traumaaufstellungen arbeite ich überwiegend mit den Traumasymptomen der jeweiligen Person mit Hilfe verschieden farbiger Matten, so dass diese aus der Distanz, in der Sicherheit ihren eigenen Heilungsprozess erfahren kann. Mit meiner Ausrichtung auf die jeweiligen körperlichen Prozesse und Emotionen und deren Wandel, mit der Unterstützung von Visualisierungen, Ressourcen und Wahlmöglichkeiten werden heilende Prozesse für die betroffene Person wirksam.
Traumata zu erkennen und zu wandeln ist mir ein Herzensanliegen. Meine vierzigjährige therapeutische Praxistätigkeit und meine eigenen Traumaerfahrungen haben wir immer wieder gezeigt, wie sehr wir in der Folge von Traumata eher überleben als wirklich erfüllt zu leben. Heilen wir jedoch körperlich und seelisch unsere Traumata, unsere Posttraumatischen Belastungsstörungen, so verbessern wir enorm unsere Lebensqualität. Wir kommen in Kontakt zu unseren Gefühlen, unseren Körperempfindungen, unseren Stärken, unserem Potential. Wir fühlen uns sicherer, lebendiger, offener, zugewandter in unseren Beziehungen. Neue Wege tun sich auf.

Siehe auch:

Wir Kinder der Kriegskinder


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